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 Thema vom 13. November 2018

 "Was braucht der Mensch"

  Fazit :

Zu diesem sehr umfangreiche Thema hatten wir in den letzten 9 Jahre viel Teilbereiche behandelt, die alle damit zu tun hatten, was der Mensch mehr oder minder braucht: z.B. Gerechtigkeit (Schwerpunktthema in dieser Woche!), Frieden, Sicherheit, Gewissen, Religion, Gelassenheit, Zeit, Gefühle, Glauben, Hoffnung, Trost und sein Leben muss einen Sinn haben. Daher wurde das heutige Thema „Wieviel Dinge braucht der Mensch“ dahingehen interpretiert, was der Mensch nicht braucht, da er heute mehr oder minder leicht in einen Konsumrausch verfällt. Der Grund ist wohl, dass materieller Reichtum vorteilhaft für Ansehen und Status ist und wir zudem Dinge sammeln, weil wir so unseren Erinnerungen mehr Bestand geben können oder weil es einfach Freude bereitet, bestimmte Dinge zu sammeln. Um hier gegenzusteuern wurde festgestellt, dass alles eine Frage des Selbstbewusstseins und der Selbstdisziplin ist und es schließlich jeder in der Hand hat, sich nur die Dinge zuzulegen, die er wirklich braucht und nicht jeden Modetrend mitzumachen. Dies sollte einem heute schon deswegen leichtfallen, weil wir zudem auch aus vielerlei Gründen dafür mitverantwortlich sind, mit Energien und Ressourcen sparsam umzugehen. Deswegen muss man nicht gleich wie ein Asket leben, denn viele Dinge tragen auch zur Lebensfreude bei. Dennoch sollten wir nicht vergessen was der griechische Philosoph Aristoteles treffend sagte:

 

„Was es alles gibt, was ich nicht brauche!“

 

Thema vom 4. September 2018

 "Ewig und Unendlich"

 Fazit :

 Schon immer haben die Menschen versucht, die Begriffe „Unendlichkeit“ und „Ewigkeit“ in den Griff zu bekommen und Lösungen angeboten. Bei den Beweisen sind nach wie vor Zweifel angebracht und letztlich ist wohl alles auch eine Frage des Glaubens. Als Beispiel möge der Begriff „Universum“ und „Gott“ dienen.

Die folgenden Zitate sind da wohl zutreffend, da sie versuchen, speziell das Verhältnis des Menschen zur „Unendlichkeit“, welche aber auch irgendwie mit „Ewigkeit“ verbunden ist, zu beschreiben:

Anfang und Ende der Dinge werden dem Menschen immer ein Geheimnis bleiben. Er ist ebenso unfähig, das Nichts zu sehen, aus dem er stammt, wie die Unendlichkeit zu erkennen, die ihn verschlingen wird.

 Was ist denn schließlich der Mensch in der Natur? Ein Nichts im Hinblick auf das Unendliche, ein All im Hinblick auf das Nichts, eine Mitte zwischen dem Nichts und dem All, unendlich weit davon entfernt, die Extreme zu begreifen.

Blaise Pascal (war ein französischer Mathematiker, Physiker, Literat und christlicher Philosoph)

 

Thema vom 10. Juli 2018

 "Was ist Zivilcourage"

 Fazit :

 Zivilcourage zählt wie Toleranz nicht zu den klassischen Tugenden und kann demzufolge grundsätzlich auch nicht vom Einzelnen eingefordert werden. (Anmerkung: Es gibt Hinweise bzw. Bestrebungen, wie schon bei Toleranz, so auch Zivilcourage zu den bürgerlichen Tugenden zu zählen) Zivilcourage ist gleichbedeutend mit sozialverantwortlichem Handeln in der Öffentlichkeit ohne Rücksicht auf eventuelle Folgen, orientiert sich also an anerkannten humanen und demokratischen Werten, die von anderen verletzt werden und die wiederhergestellt werden sollen. Dieses Handeln hängt stark von der Situation ab und findet fallweise seine Grenze, wenn sich der Handelnde in Gefahr bringt bzw. sich Nachteile einhandelt, tatsächlich oder auch nur vermeidlich. Durch das Nicht-Handeln ist ggf. eine moralische Verurteilung möglich. Deswegen gibt es auch Versuche, zivilcouragiertes Handeln mehr oder minder zu trainieren.
Zivilcourage ist zu unterscheiden von reiner Hilfe, Solidarität bzw. Uneigennützigkeit / Selbstlosigkeit, Mut oder Tapferkeit. Diese können gesellschaftlich und/oder gesetzlich eingefordert und auch sanktioniert werden. Gleichwohl gehören sie zum zivilcouragierten Handeln dazu.

 

 

Thema vom 8. Mai 2018

 "Marc Aurel und die Stoa"

 Fazit :

 Was lehrten die antiken Stoiker:

 Der ganze Kosmos ist harmonisch, durchdrungen von einer göttlichen Macht. Alles was geschieht, geschieht in einer Kausalkette, alles hat eine Ursache, alles ist determiniert / vorherbestimmt, auch der Mensch hat sein vorherbestimmtes Schicksal. In der Ethik des Stoizismus muss sich der Mensch in das vorherbestimmte Schicksal einfügen. Die Welt ist so wie sie ist und der stoische Mensch muss damit auskommen und sich darin einfügen. Den Mut aufzubringen, sich der Freude und dem Leid mit realistischen Blick zu stellen, ist das, was die Stoa lehrt. Voraussetzung für die „stoische Ruhe bzw. Seelenruhe / Gelassenheit“ ist eine ausgeprägte Affektkontrolle bzw. Selbstkontrolle, die auf 3 Grundhaltungen aufbaut mit dem Ziel, nach Weisheit und Glück zu streben.

 

  • Leidenschaftslosigkeit, (alles ist vergänglich, am Ende wartet der Tod), Unempfindlichkeit / nicht Teilnahmslosigkeit / Passivität
  • Unerschütterlichkeit, sich weder von Leid oder Freude erschüttern lassen >> alles ist vorherbestimmt
  • Selbstgenügsamkeit / Selbstständigkeit

 

Das Thema war also im Zusammenhang mit der zeitlosen Frage: „Wie gehe ich mit meinem Schicksal um“ zu sehen, weil es als Grundlage für das Thema STOA Voraussetzung ist. Nachdem ein paar Fakten zur Frage: „Was ist Schicksal“ angesprochen wurden, erfolgte der Einstieg ins Thema. Marc Aurel als römischer Kaiser und der letzte Vertreter des Stoizismus gilt als Beispiel, das Staatsführung und Philosophie durchaus vereinbar sein können. Die Frage, ob Stoizismus auch heute noch zu praktizieren sei, wurde als problematisch angesehen.

 

Als der Stoizismus konzipiert wurde, waren die herrschenden Probleme sicher einfacher und nicht so weitreichend. Darauf gelassen zu reagieren und sein Schicksal zu meistern, war damit bestimmt auch einfacher zu bewerkstelligen.

 

Heute, wo wir in der Informationsflut fast ertrinken und wir von den Problemen auch indirekt wesentlich mehr betroffen sind, ist es viel schwerer, bei Schicksalsschlägen gelassen zu bleiben.

 

Somit ist die Gelassenheit des Stoizismus heute wesentlich schwieriger zu praktizieren. Möglich ist allerdings, nach folgendem Spruch (er wird unterschiedlichen Quellen zugeordnet) zu leben:

 

„Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann;
gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und gib mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

 

 

 

 

Thema vom 13. März 2018:

 "Was ist Trost"

 Fazit :

Zunächst galt es, das Thema einzugrenzen, so dass wir uns bei der Diskussion über das Thema mehr oder minder auf den persönlichen, seelischen Bereich beschränkt haben. Einleitend wurde festgestellt, dass wer des Trostes bedarf, sich meist in einer extrem schwierigen Situation befindet. Der Verlust an Sicherheit wiegt schwer, weil nichts mehr so ist, wie es war. Hinzu kommt die abnehmende Leidensfähigkeit der Menschen, weil auch Tod und Krankheit zunehmend an den Rand der Gesellschaft gedrückt werden. Auch für den, der Trösten möchte, stellt sich die Situation schwierig dar. Es gilt zunächst die eigene Befangenheit zu überwinden. Auch ist jede Situation anders und hängt vom Beziehungsstatus und der Erfahrung mit solchen Situationen ab. Dies hat dazu geführt, das zunehmend professionelle Hilfe auf- und ausgebaut wird, denken wir z.B. an die Psychologie, Kriseninterventionsteams und die Notfallseelsorge. Der weitere Verlauf des Abends wurde dann durch Pfarrer Kaspar Müller gestaltet, der auch in der Notfallseelsorge tätig ist. Er berichtete aus seinen Erfahrungen, aus denen heraus sich eine angeregte Diskussion entwickelte. Als Fazit blieb übrig, das es kein Patentrezept für Trösten gibt, weil jede Situation anders ist. Wichtig ist auf alle Fälle, auf sein Gefühl zu hören und zu handeln und wenn die Worte fehlen, kann auch nur Nähe hilfreich sein.

 

 Thema vom 9. Januar 2018:

 "Was ist Zweifel"

 Fazit :

 Zu den Grundbedürfnissen des Menschen zählt die Sicherheit. Das veranlasst ihn, bei all seinem Tun und seinen Überlegungen, Wahrheit, zumindest aber Gewissheit zu erlangen. Das bedingt, dass er ständig auch am Zweifeln ist. So wird – neben seiner Neugier - der Zweifel zum Motor, Erkenntnis zu erlangen, wohl wissend, dass er absolute Wahrheit wohl nie erlangen wird. Nicht hinnehmbar für ihn ist es daher, wenn etwas zur absoluten Wahrheit erklärt wird und seine Zweifel daran als Sünde, Unglaube, Abfall oder gar Verbrechen dargestellt und geahndet werden. Als Bespiel dient das Verhalten der Kirche in der Vergangenheit, wo erst die Aufklärung den Menschen aus seiner Unmündigkeit herausholte und sein Zweifeln akzeptierte. Allerdings gibt es auch heute noch bzw. immer wieder erfolgreiche Versuche, absolute Wahrheiten zu verkaufen und die Zweifler mundtot zu machen, zu bestrafen oder gar umzubringen.

Jedem Zweifler kann daher gesagt werden, dass er sich in seinem Bemühen, Erkenntnis zu gewinnen, nicht beirren lassen sollte. Rückendeckung gibt ihm dabei auch die Philosophie und die Literatur (Es ist klug und weise, an allem zu zweifeln (Voltaire) oder auch Goethe: wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen). Zugegebenermaßen wird die Erkenntnisgewinnung heute leider immer schwieriger für ihn, denkt man nur an die zunehmende Informationsflut, der er mittlerweile ausgesetzt ist