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 Thema vom 10. November 2015:

"Was ist der Sinn des Lebens?"

 Fazit:

Vorgaben von Institutionen (z.B. Religion / totalitäre Staaten / Gesellschaft / Ideologien), die menschliche Natur und eigene Überlegungen sind zu unterschiedlichen Anteilen die bestimmenden Faktoren, was wir persönlich – teils auch unbewusst - als Sinn des Lebens ansehen. Einfluss haben weiterhin Alter, Lebenssituation und die Antwort auf die Frage, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Letztlich besteht – wie schon in der Philosophie der Antike definiert – der Sinn des Lebens in der Erlangung von Glück, wie immer man es auch definiert in einer persönlichen Entscheidung. Erfolg wird man aber nur dann haben, wenn man sich das Bibelwort „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ zu eigen macht. Gelegentlich hat man heute jedoch den Eindruck, dass das Ausleben von „Ich will Spaß“ der Sinn des Lebens sei.

Abgelehnt wird es, wenn Institutionen es als ihr Monopol ansehen, Menschen zu ihrem vermeintlichen Glück zu zwingen.

 

 Thema vom 8. September 2015:

"Was ist Schicksal?"

 Es war wieder ein toller, gut besuchter Abend mit interessanten Diskussionsbeiträgen.

 Fazit:

Es ist Einstellungssache, wie man zum persönlichen Schicksal steht. Entweder glaubt man, dass es ein vorbestimmtes Schicksal gibt und an dem ggf. Änderungen möglich sind oder man glaubt, dass es kein vorherbestimmtes Schicksal gibt und der Mensch durch seinen freien Willen innerhalb einer linken und rechten Grenze sein Leben frei gestalten kann.
Ansonsten wird Schicksal negativ gesehen, da es den Menschen mit sogenannten „Schicksalsschläge“ in Form von Krankheit, Unfall, Tod, etc. trifft. Ob vorherbestimmt, zufällig oder auf Grund bestimmter Umstände ist je nach Situation ebenfalls Einstellungssache.

 

Thema vom 14. Juli 2015:

„Was ist Wahrheit? - Wissen contra Glauben“ Ein Nachgang zur Vortragsreihe "Die Welt verstehen"

Fazit:

Das Thema des Abends war wie geschaffen für eine heftige Diskussion, die dann auch nach der Präsentation einer kurzen Zusammenfassung der Vortragsreihe „Die Welt verstehen“ einsetzte. Zur Diskussion standen unter dem Begriff „Wissen“ als Ergebnis der Kosmologie die Entstehung des Universums, wie es aufgebaut ist und was es zusammenhält. Für „Glauben“ stand die Schöpfungsgeschichte, so wie wir sie aus der Bibel kennen.

Während die Wissenschaft ein nicht leicht zu verstehendes, aber berechenbares Gedankengebäude über die Entstehung des Universums bereitstellt, erklärt die Bibel mit wenigen einprägsamen Worten die gleiche logische Abfolge des Geschehens.

Beide Bereiche nehmen dabei für sich in Anspruch, dass es sich jeweils um die Wahrheit handelt. Man kann dies natürlich als Gegensatz sehen, muss es aber nicht unter der Voraussetzung, dass man die Schöpfungsgeschichte nicht wörtlich sondern sinngemäß interpretiert. Schwierig wird es allerdings, wenn der „Glaube“ der Wissenschaft vorschreiben will, bestimmte Glaubenssätze zu übernehmen und nicht daran zu rütteln. Es ist im umgekehrten Fall auch denkbar, dass die Wissenschaft bestimmte Glaubenssätze in ihre Erkenntnisse einbaut. Jedenfalls war man sich am Ende der teilweise heftigen Frage- und Diskussionsrunde in gewisser Weise darüber einig, dass „Glauben“ und „Wissen“ nicht miteinander vermischt werden dürfen, auch wenn der Physiker und Nobelpreisträge Max Planck gesagt hat: „Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller seiner Überlegungen“, was aber kein Widerspruch sein muss.

 

Thema vom 12. Mai 2015: "Was ist ein Leben wert?"

Fazit:

Zur Einstimmung in das Thema zeigte eine musikalisch untermalende Bilderschau die verschiedenen Ansichten, was Leben bedeutet und das es lebenswert ist.

Wenn auch das Leben an sich keinen Wert darstellt, so ist es nach unserer Überzeugung gleichwohl untrennbar mit der Würde des Menschen verbunden und erhält dadurch seinen Wert.

In vielen Bereichen wird mit der finanziellen Bewertung eines Menschenlebens gearbeitet wie z.B. bei Lebensversicherungen, Lösegeldforderungen, Heilungskosten, Lebensrettung etc.. Dieser Betrag kann zwischen fast nichts und mehreren Millionen € liegen. Ob das ethisch zulässig ist, wird durchaus kontrovers diskutiert.

Ein beeindruckender und nachdenklich machender Kurzvortrag über die Ideologie des Neoliberalismus (Zitat: Ideologie ist Ordnung auf Kosten des Weiterdenkens. (F. Dürrenmatt)) führte zu der erschreckenden Erkenntnis: Der Neoliberalismus sieht den Mensch eigentlich nur als Wirtschafts- bzw. Kostenfaktor und lässt seine Würde fast außer Acht (Zitat: Die Würde des Menschen ist abhängig vom Wert seiner Vermarktung – und dafür trägt er selbst die Verantwortung!). Wenn er aus dem Arbeitsprozess ausscheidet, dann ist es nur noch ein kleiner Schritt zum „wertlosen Leben“.

Der Schwerpunkt der anschließenden heftigen emotionalen Diskussion drehte sich dann um eben diese Wirtschaftspolitik. Letztlich führte die Diskussion zwar nicht zu praktikablen Lösungen, wie dem sich ausbreitenden Neoliberalismus Einhalt geboten werden kann, brachte aber zumindest die folgende gemeinsame Erkenntnis:

Unser Staat ist vom Grundgesetz her verpflichtet, die Würde des Menschen zu achten und das Leben zu schützen. Er darf somit grundsätzlich nicht auf die Forderungen des Neoliberalismus eingehen, weil dies letztlich in einem Desaster enden wird. Allerdings kann er in bestimmten Fällen bei dieser Verpflichtung an finanzielle Grenzen stoßen.

 

Zusammenfassung der Ausbildungsreihe "Die Welt verstehen"

Der Ausbildungsgang war mit 25 Teilnehmern unerwartet gut besucht was den Ausbildungsleiter sehr erfreute. Dieser hatte es dann auch geschickt verstanden mit einfachen Worten und Beispielen den Zuhörern nahezubringen, wie die modernen Naturwissenschaften die Welt erklären. Dabei blieb es nicht aus, dass von überkommenen Vorstellungen Abschied genommen werden musste. Dennoch blieben teilweise Zweifel übrig. Zur Beruhigung möge das folgende Zitat dienen:

 

„Man darf nicht das, was uns unwahrscheinlich und unnatürlich erscheint, mit dem verwechseln, was absolut unmöglich ist.“
Johann Carl Friedrich Gauß (latinisiert Carolus Fridericus Gauss; * 30. April 1777 in Braunschweig; † 23. Februar 1855 in Göttingen) war ein deutscher Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker.

 

Durch die zahlreichen positiven Rückmeldungen und die konstruktiven Fragen konnte man zudem den Eindruck gewinnen, dass sich das Thema für die TeilnehmerInnen durchaus rentiert hat. Auch wurde recht deutlich mehrfach das Interesse bekundet, die Thematik im Nachgang in seiner metaphysisch-philosophisch Bedeutung zu diskutieren. Diesem Wunsch komme ich gerne nach und zwar werden wir am 14. Juli 2015 statt des Themas „Was ist Hoffnung“ (wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt) folgendes Thema behandeln:

 

Was ist Wahrheit? - Wissen contra Glauben - ein Nachgang zur Vortragsreihe
"Die Welt verstehen".

 

Es wird hierbei auch um die Fragestellung gehen, ob Philosophie ohne Anknüpfung an die modernen geistes- und naturwissenschaftlichen Erkenntnisse überhaupt sinnhaft ist.

Abschließend bleibt noch festzustellen, dass der Ausbildungsleiter als Dank und Anerkennung seiner umfangreichen Vorbereitung und methodisch ansprechenden Durchführung des Ausbildungsganges eine Urkunde, eine Flasche Wein und einen Präsentkorb erhielt und auch jeder Teilnehmer bekam ebenfalls eine Urkunde überreicht (siehe Bild).

"Kosmosführerschein""Kosmosführerschein"

 

 

Thema vom 13. Januar 2015: "Woher kommt das Böse?"

Fazit:

Nach der angeregten Diskussion über die religiösen und philosophischen Aspekte gab dann der wissenschaftliche Aspekt den Ausschlag in der Beantwortung der Frage „Woher kommt das Böse?“:

Das Böse kommt nicht von außen, sondern ist in jedem Menschen bereits angelegt. Alle Personifizierungen des Bösen waren und sind nur Hilfsmittel zur Erklärung der inneren Vorgänge im Menschen. Der russischer Schriftsteller, Dramatiker und Träger des Nobelpreises für Literatur Alexander Solschenizyn hat dies treffend formuliert:
„Die Linie, die Gut und Böse trennt, verläuft nicht zwischen Klassen und nicht zwischen Parteien, sondern quer durch jedes Menschenherz. Diese Linie ist beweglich, sie schwankt im Laufe der Jahre. Selbst in einem vom Bösen besetzten Herzen hält sich ein Brückenkopf des Guten, selbst im gütigsten Herzen – ein uneinnehmbarer Schlupfwinkel des Bösen.
Es bleibt am Schluss die Frage: warum hat Gott den Menschen so geschaffen, das in ihn Gut und Böse vereint ist? Darauf gibt es keine Antwort, denn

„Gott trägt das Warum in den Händen,

es ist ihm nicht Frage wie dir.

Er sorgt, dass die Wege so enden,

dass du ihm wirst danken dafür.

Das Letzte im gläubigen Leben

liegt jenseits von Tod und Pein.

Das Letzte, das Gott dir will geben,

das Letzte wird Herrlichkeit sein.“

Dieser Spruch stammt aus der Kirche St. Benedikt des Klosters Benediktbeuren.